Bundesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit erworbenem Hirnschaden

Der Pflegeberuf muss für junge Menschen attraktiver werden

Am 7. Juli veröffentlichte das Bundesfamilienministerium eine Befragung von Jugendlichen, in der es auch um das Thema „Arbeit im Bereich der Pflege und Kinderbetreuug“ ging.

Besonders Verdienstmöglichkeiten und berufliche Aufstiegschancen werden von den befragten Jugendlichen als schlecht eingeschätzt, bzw. ist die Bezahlung zu schlecht für die Leistung die erbracht werden muss. Hier zeigt sich wieder, dass Gehaltsverbesserungen von wenigen Prozent des Grundgehaltes und die „Anpassungen “ der Zulagen und Zuschläge im Bereich der schichtdienstleistenden Pflegenden in den letzten Jahren keine echte Verbesserung gebracht hat.

Ob es die komplexe Planung und Durchführung eines Bezugspflegeprozesses in der stationären Pflege oder die fachübergreifenden Behandlungskomplexe in Kliniken sind, die Pflegenden sind ein unverzichtbarer Teil dieser Arbeit. Zudem steigen die Anforderungen an den Beruf. Professionelle Pflege braucht eine gute schulische Vorbildung, eine fundierte Aus- und kontinuierliche Fort- und Weiterbildung. Letzteres im Rahmen geplanter Arbeitszeit und nicht nach Ende der Schicht.

Dazu braucht man vor Ort in erster Linie genügend auskömmlich finanzierte Planstellen. Hinzu kommt eine modernisierte Struktur der Pflege. Der durch professionell Pflegende erarbeite individuelle Pflegeprozess muss für die pflegerische Versorgung des betroffenen Menschen im Vordergrund stehen. Andere Prozesse wie Therapie, Behandlungen oder Untersuchungen müssen gleichberechtigt in einem multiprofessionellen Versorgungsprozess zusammenfinden.

Nur so wird es gelingen, junge Menschen für den Beruf zu gewinnen und sie von der Sinnhaftigkeit eines Masterstudiums im Bereich der Pflege zu überzeugen.