Bundesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit erworbenem Hirnschaden

DAS PROBLEM

Menschen mit schweren und schwersten neurologischen Schädigungen haben ein Recht auf ein selbst bestimmtes Leben. Noch immer werden Menschen nicht nach dem aktuellen Stand der Forschung betreut und gefördert.

In der Phase F müssen Ressourcen und Entwicklungsschritte der betroffenen Menschen  besonders berücksichtigt und in die tägliche Arbeit, Pflege, Förderung und Therapie eingebunden werden. Förderung und Pflege von Menschen mit erworbenem Hirnschaden ist nicht mit „normaler“ Pflegebedürftigkeit und „aktivierender Pflege“ gleichzusetzen oder in Betreuungsangeboten wie z.B. der Pflege demenziell erkrankter Menschen abzubilden.

Betroffene Menschen mit erworbenem Hirnschaden in der Rehabilitationsphase F zeigen langfristig Bewusstseinsstörungen , intellektuell-kognitive Einschränkungen, schlaffe oder spastische Lähmungen und andere, meist sehr komplexe Ausfallmuster im Bereich Sensorik und Motorik.
Die Störungen schränken viele Lebensaktivitäten so stark ein, dass aufwändige pflegerische, therapeutische und medizinische Maßnahmen wie spezielle Lagerung nach Bobath ® , Einsatz angepasster Orthesen und Mobilisationshilfen, Sondenernährung, Dysphagiemanagement bis hin zur dauerhaften Versorgung mit einer Trachealkanüle bei Tracheotomie, unterstützende / dauerhafte apparative Beatmung über Maskensysteme oder Trachealkanülen notwendig werden.

Der tägliche Einsatz angepasster Mobilisationshilfen, Liftern oder Orthesensystemen und die Notwendigkeit spezieller Pflege- und Therapiekonzepte wie Bobath® oder Kinästhetik zeigen, dass es spezieller Einrichtungen und besonders geschultem Fachpersonal in allen Berufsgruppen bedarf um diese Förderung, auch berufsgruppenübergreifend und vernetzt, anzubieten.

WAS WIR TUN

Die BAG Phase F verfolgt zwei Aufgaben:
Wir entwickeln einheitliche Qualitätsmaßstäbe, auf deren Basis Pflege, Rehabilitation und Betreuung in stationären Pflegeeinrichtungen oder ambulant betreuten Einrichtungen / Wohngemeinschaften durchgeführt wird. Diese Maßstäbe werden in enger Zusammenarbeit mit Fachverbänden, Einzelpersonen und Organisationen der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege erarbeitet.
Wir betreiben die fachpolitische Anerkennung der Phase F. Das bedeutet auch zu klären, wie und durch wen die in der Phase F entstehenden Kosten finanziert werden.

WIE WIR ARBEITEN

Die BAG Phase F fungiert als übergeordnete Struktur der Landesarbeitsgemeinschaften LAG Phase F. Wir vertreten bundesweit die Interessen der Träger von Facheinrichtungen und damit die von ihnen betreuten Menschen und deren Angehörige.

    Diese Interessenvertretung erreichen wir durch die Weiterentwicklung von Arbeitsinhalten, Arbeitsbereichen und Zielen der Reha-Phase-F und die Entwicklung und Fortschreibung offener, ambulanter, teilstationärer und stationärer Arbeitsformen und ihrer Vernetzung:

Erarbeitung von fachpolitischen Stellungnahmen

Gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Mitarbeit an der Entwicklung von Berufsbildern und Ausbildungskonzepten für die Arbeit mit schwer und schwerst neurologisch geschädigten Menschen

Förderung der Fort- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Facheinrichtungen

Herausgabe von Publikationen sowie Information über die eigene Internetpräsenz auf LAG und BAG-Ebene

Förderung von Angeboten, die pflegende Angehörige entlasten und fachlich unterstützen

Mitarbeit an Finanzierungskonzepten zur Gesamtversorgung von Menschen mit schweren und schwersten neurologischen Schädigungen