Bundesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit erworbenem Hirnschaden

Prognosemodelle in der Neurointensivmedizin lückenhaft

Viele Modelle, die den Krankheitsverlauf einer neurologischen Erkrankung prognostizieren, sind nach Ansicht der Fachgesellschaften lückenhaft. In der Zeitschrift NEUROCRITICAL CARE wurden die Ergebnisse einer Expertendiskussion auf der ANIM 2018, der Arbeitstagung der Neurointesivmedizin in Würzburg, veröffentlicht.

Die bestehenden Ausagen zum Krankheitsverlauf bei:

aneurysmatischer Subarachnoidalblutung
intrazerebraler Blutung
akutem ischämischem Schlaganfall
traumatischer Hirnverletzung
traumatischer Rückemarksverletzung
Status epilepticus
Guillain-Barré-Syndrom
hypoxischem Hirnschaden

weisen signifikante Lücken auf, so die Aussage der Fachgesellschaften.
Neben den bekannten Bedenken zur sich selbst erfüllenden Voraussage über den Zustand eines Patienten sind es vor Allem fehlende Informationen und mangelnde Berücksichtigung von Begleiterkrankungen und fehlende Einbeziehung von Effekten der stationären Versorgung und des Krankheitsverlaufes generell.
Ob ein Patient auf Behandlungen in der Klinik wirklich anspricht, wie lange sein Krankheitsverlauf dauert und welche pathologischen Prozesse tatsächlich auftreten berücksichtigen viele Prognosemodelle nicht.
Die Fachgesellschaften sehen hier die Notwendigkeit und die Chance für viele weitere Studien.
(Quelle:www.aerzteblatt.de/nachrichten/105742/Viele-Prognosemodelle-in-der-Neurointensivmedizin-lueckenhaft) Abruf:12.09.19 09:00 Uhr