Bundesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit erworbenem Hirnschaden

Verdi plant in Niedersachsen ein „alternatives Angebot“ zur Pflegekammer

Landesleiters Detlef Ahting der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Landesbezirk Niedersachsen-Bremen teilt mit, dass die Pflegekammer in Niedersachsen weiterhin umstritten ist. In einer Pressemitteilung auf der der Homepage des Verdi-Landesbezirkes Niedersachsen Bremen vom 22.05.2019 äußert er sich zum Thema.
Vor dem Hintergrund der von Pflegenden als zu hoch angesetzten Beiträge zur Mitgliedschaft soll ein kostenloses Angebot einer „Vereinigung der Pflegenden“ geschaffen werden.

Verdi will mittels einer Vollbefragung aller Pflegekräfte herausfinden, welche Vorstellungen sie haben. Auch beschreibt Verdi die Berufsgruppe der „Pflegefachhilfskräfte“, die ebenfalls Mitglied einer Vereinigung werden können.

Die BAG Phase F hat sich in den letzten Jahren sehr für fachliche Qualifikation und berufliche Organisation von Pflegefachkräften und der speziellen Pflegefacheinrichtungen zur Betreuung von Menschen mit erworbenem Hirnschaden eingesetzt.
Die intensive Zusammenarbeit mit Vertretern von Regierung, Kostenträgern, Ausbildungseinrichtungen, Hochschulen und Selbsthilfeverbänden hat gezeigt, dass es die anerkannte fachliche Qualifikation von Einrichtungen und Pflegefachkräften ist, die als Basis bei allen Verhandlungen, Nachweisen und/oder Anerkennungen zugrunde gelegt wird.

Wir als Bundesarbeitsgemeinschaft Phase F verweisen auf die Ausführungen von Karl-Josef Laumann vom 09. Januar zur Befragung Pflegender zur Mitgliedschaft in einer Pflegekammer in NRW bei der sich 79% der Befragten für die Pflegekammer ausgesprochen haben.

Laut Minister Laumann kann nur eine starke Pflegekammer, ähnlich der Ärztekammer, auf Augenhöhe mit allen Akteuren im Gesundheitswesen agieren. Und das ist es, was Pflege erreichen muss.

Damit die Kammer z.B. Qualität der Pflege sichern, Standards für eine gute Berufsausübung festlegen und überwachen sowie Fort- und Weiterbildungsangebote entwickeln nachhaltig einführen kann, wird das Ministerium den Aufbau der Pflegekammer mit fünf Millionen Euro unterstützen.

Wir empfehlen allen Pflegenden, sich vor ihrer Entscheidung auf Seiten wie z.B. interessenvertretung-pflege.nrw oder der Webseite
des Ministeriums für Arbeit Gesundheit und Soziales des Landes NRW zum Thema und zu den Handlungsfeldern einer offiziell gegründeten Kammer versus einer Vereinigung Pflegender zu informieren.

Herr Laumann hat sich hierzu deutlich positioniert und auch entsprechende Regelungen im Ministerium vorbereitet.